Jonas zog die Schale von der Banane ab, legte sie beiseite und begann, mit dem Messer dicke Scheiben der Frucht in die Müslischale vor sich auf dem Tisch zu schneiden. Jedes Mal, wenn eine der Obstscheiben in die Schüssel platschte, spritze ein wenig von der Milch auf den Frühstückstisch.
»Pass doch bitte auf, Jonas«, sagte seine Mutter, nachdem sie das Treiben ihres Sohnes einige Sekunden lang schweigend beobachtet hatte. »Der Tisch sieht immer aus wie ne Müllkippe, wenn du gefrühstückt hast.«
»Was soll ich denn machen?«, fragte Jonas und deutete ein Schulterzucken an, ohne das Schneiden der Banane zu unterbrechen.
»Du könntest die Milch in die Schüssel kippen, nachdem du dein Obst reingeschnitten hast«, sagte sein Vater, der ihm gegenübersaß und kurz vom Display seines Smartphones aufblickte. »Dann wäre das Problem mit den Milchspritzern zumindest gelöst.«
»M-hm«, machte Jonas nur und wischte sich den dunkelbraunen Pony aus der Stirn.
Auch seine Eltern schienen sich nicht weiter für das Thema zu interessieren, denn sein Vater blickte erneut auf sein Handy, während er von seinem Brötchen abbiss, seine Mutter das Esszimmer verließ und nebenan im Wohnzimmer in irgendeiner Schublade zu kramen schien.
Jonas rührte die Bananenscheiben kurz unter die Haferflocken und begann schließlich damit, sein Frühstück in sich hineinzulöffeln. Während er aß, fischte auch er sein Smartphone aus der Tasche und startete einen Zusammenschnitt verschiedener Clips, die zeigten, wie Leute mit dem Skateboard stürzten. Manche dieser Fails waren eher langweilig, andere dagegen tatsächlich sehr spektakulär.
»Wer schreit denn da?«, fragte Jonas’ Mutter, die mit einem Stapel Papiere im Arm wieder im Zimmer erschienen war und mit dem Kinn auf das Handy deutete.
»Ein Skater aus Florida«, antwortete Jonas. »Hat sich bei nem Railgrinder hingelegt und beide Arme gebrochen. Ist ganz witzig. Der schreit seine Freunde an, damit die keinen Krankenwagen rufen, weil er sich den nicht leisten kann.«
»Verrückte Amis«, kommentierte Jonas’ Vater, ohne den Blick von seinem Handy zu nehmen. »Die Bude voller Sturmgewehre, aber keine Krankenversicherung.«